Warum nun alle nach Home Office Regelungen fragen!

Die Corona Krise verändert die Welt und nicht zuletzt setzen Unternehmen und UnternehmerInnen die Anforderungen an die allseits bewährten AHA Regeln mitunter in Form von Home Office Regelungen um.

Was für die Einen mittlerweile alltäglich, normal und Pflichtbestandteil eines Beschäftigungsangebotes ist, ist für die Anderen in unerreichbarer Ferne!

 

Der Segen, sich nicht mehr in den morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr einreihen zu müssen konkurriert mit dem Fluch, sich im Home Office um den Küchentisch-Arbeitsplatz mit dem Lebensgefährten und womöglich sogar den durch Home-Schooling geplagten Kindern zu streiten. Wie immer – profitieren privilegierte Haushalte von den teils sehr großzügigen Regelungen ihrer Konzern-Arbeitgeber. Wer in seinem 160m² Eigenheim ein Arbeitszimmer und separate Kinderzimmer mit angeschlossenem Garten zur Verfügung hat, ist unbestrittener Weise besser durch die Krise gekommen, als die großstädtische Familie in der 70m² Mietwohnung, ohne Arbeitszimmer, ohne Garten und ohne die Möglichkeit der Notbetreuung. Vom Fehlen des zweiten und dritten IPads ganz zu schweigen… 

 

Die Spitzen der sozialen Ungleichheit finden sich dann in eben diesen privilegierten Familien, die Ihre Kinder in die Notbetreuung der nahegelegenen Kitas bringen, weil der Arbeitgeber  womöglich eine übergeordnete Systemrelevanz hat. Aber in diesem Blogbeitrag  soll es gar nicht weiter um diese gefühlten Ungerechtigkeiten gehen, sondern um die Veränderungen, di aus Recruiterischt im Bewerberverhalten erkennbar sind. 

 

Wir haben täglich mit Bewerbern jeglichen Couleurs zu tun und ein Trend ist spürbar. Die Begehrlichkeiten bei Arbeitnehmern (insbesondere im höheren Einkommenssegment) sind geweckt und ein stetig wachsendes Interesse an einer Home Office Regelung. Nicht verwunderlich, denn die Schutzmaßnahmen einiger Unternehmen sind mitunter beachtlich und so mancher mittelständische Unternehmer fragt sich, wie diese Maßnahmen finanziert werden können, geschweige denn abgebildet werden können:  

 

  • Freie und teils verpflichtende Home Office Regelungen für alle Mitarbeiter 

  • Ausstattung aller Mitarbeiter mit modernen Laptops, Bildschirmen, Schreibtischstühlen und anderen Arbeitsmitteln, die das Home Office erst möglich machen 

  • Bürozutritt nur mit ausdrücklicher Genehmigung durch HR, bzw. den Vorgesetzen 

  • Auszahlung von Corona Prämien 

  • Übernahme/Beteiligung an den monatlichen Internetkosten 

 

Die Auswüchse dieser Home Office Exzesse sind in jeder Neubausiedlung aber auch überall auf den Straßen, den Waldwegen und insbesondere in den Baumärkten und anhand der Bestellungen bei Online-Versandhändlern zu sehen.  

So viel Freizeit für Bewegungsangebote, wie Joggen, Radfahren, Wandern, die Erledigung von Hausrenovierungen, Umbaumaßnahmen, Spiel- und Baumhäusern, Grillplätzen und sogar Outdoor-Küchen und das Erlernen von nahezu professionellen Küchenfähigkeiten, wie auch das Erlernen von Instrumenten, oder die Absolvierung von persönlichen, wie auch beruflichen Weiterbildungen, hat es so vorher nicht gegeben. Es stellt sich die Frage, wo all die Zeit dafür herkommt, wenn wir doch eigentlich im Home Office regulär unserem Berufe nachgehen?! Vorausgesetzt natürlich, unser Arbeitgeber hat uns nicht in die Kurzarbeit geschickt, sondern ins Home Office. 

 

Natürlich ist das clever und der smarte Arbeitnehmer weiß die gewonnene Zeit produktiv und im Sinne der positiven Work Life Balance für sich zu nutzen. Die Frage nach der „Usergroup“ stellen wir uns erneut besser nicht.  

 

Nicht verwunderlich also, dass viele Bewerber auf diesem Trend mitschwimmen möchten. Uns erreichen daher vermehrt Anfragen nach der Art der Ausübung der Tätigkeit:  

  • Gibt es eine Home Office Regelung?  

  • Und wird diese auch nach Corona beibehalten?  

  • Wie erfolgt die Einarbeitung? - denn ich möchte dafür nicht ins Büro 

  • Gibt es in Verbindung mit der Home Office Regelung flexible Arbeitszeiten, damit ich meine neu gewonnenen Hobbies weiterführen kann? 

 

Auch haben Anfragen nach Arbeitsplätzen, bei denen ich meinen Hund mitbringen kann, massiv zugenommen. Offensichtlich haben viele Tierliebhaber die Zeit alleine zu Hause genutzt und sich ein Haustier zugelegt, das nun bei der Jobsuche berücksichtigt werden soll.  

 

Klar gibt es auch Arbeitnehmer, die können mit Home Office nicht viel anfangen. Rund um die Uhr mit dem Ehepartner zusammen zu arbeiten und dabei die Kinder zu betreuen und neben dem Job noch Lehrer zu spielen, ist mehr als anstrengend und nervenaufreibend. Das andere Übel: den ganzen Tag isoliert alleine in der Bude zu sitzen und keine Familie und keine Kollegen um sich zu haben, ist mental sehr belastend. 

 

Also bleibt wie immer die goldene Mitte und genau da liegt die Wahrheit.  

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihre goldene Mitte zu finden! Bei der Suche nach dem richtigen Maß an Home Office Reglung am Arbeitsplatz sind wir von TRICONNECT Ihnen gerne behilflich!