Soziale Ungleichheit im Gesundheitssystem

In Deutschland bestehen erhebliche soziale Unterschiede sowohl in der Gesundheit als auch in der Lebenserwartung.

Diese Unterschiede sind nicht nur zwischen der niedrigen und hohen Statusgruppe, sondern über die gesamte Statushierarchie zu beobachten. Der Einfluss des sozialen Status auf die Gesundheit und Lebenserwartung wird durch epidemiologische Studien regelmäßig bestätigt. Personen mit niedrigem Sozialstatus sind vermehrt von chronischen Krankheiten, psychosomatischen Beschwerden, Unfallverletzungen sowie Behinderungen betroffen.

Gerade in hochentwickelten Gesellschaften, also z.B. in europäischen Ländern, wachsen soziale Ungleichheiten. Einkommensschwache werden noch schwächer, Menschen mit geringer beruflicher Qualifikation finden keine Arbeit und haben kaum Aufstiegschancen. Die Integration von Zugewanderten fällt schwerer.

In Deutschland gibt es ein Nebeneinander von gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV). Beide Systeme haben ihre Vorteile. Während die private Krankenversicherung beispielsweise mit höherwertigen Leistungen zu überzeugen weiß, profitieren Familien durch die kostenlose Mitversicherung von Kindern in der gesetzlichen Krankenversicherung.

 

Vorteile der Privaten Krankenversicherung:

  • Als Privatversicherter legen Sie Ihre Leistungen individuell nach Ihren Wünschen fest und genießen oftmals eine bessere medizinische Versorgung.
  • In der Regel erhalten Privatpatienten schneller einen Termin beim Arzt. Auch die Wartezeiten sind meist kürzer.
  • Privatversicherte haben schnelleren Zugang zu neuen Behandlungsmethoden.
  • Vertraglich zugesicherte Leistungen können nicht gekürzt werden.
  • Der Wechsel in einen anderen Tarif mit gleichen Leistungen ist beim Versicherer jederzeit möglich und gesetzlich verankert.
  • Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten fallen keine Zuzahlungen an.

 

Nachteile der Privaten Krankenversicherung:

  • Bevor Sie eine private Krankenversicherung abschließen können, müssen Sie eine Reihe von Gesundheitsfragen beantworten. So erfasst der Krankenversicherer Ihre gesundheitliche Verfassung.
  • Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung können Kinder nicht kostenfrei mitversichert werden. Für sie bieten die Versicherer jedoch spezielle Tarife an.
  • Personen mit Vorerkrankungen haben es schwerer, eine passende private Krankenversicherung zu finden. Da sich die Beitragshöhe unter anderem am Gesundheitszustand bemisst, führen Vorerkrankungen zudem zu höheren PKV-Kosten.

 

 

Vorteile der Gesetzlichen Krankenversicherung:

  • In der gesetzlichen Krankenversicherung können Familienmitglieder kostenlos mitversichert werden. Ehepartner und Kinder bis 25 Jahre mit einem Einkommen bis max. 450 Euro pro Monat sind kostenlos mitversichert.
  • Die gesetzliche Krankenversicherung handelt nach dem Solidaritätsprinzip. Das heißt alle Versicherte, egal ob im günstigeren Studententarif oder im Normaltarif, erhalten die gleichen Leistungen.
  • Einige Krankenkassen bieten ihren Versicherten Zusatzleistungen, die andere Kassen nicht übernehmen. Da der Wechsel in der GKV unkompliziert möglich ist, können sich Versicherte durch einen Wechsel oftmals bessere Leistungen und sogar niedrigere Beiträge sichern.

 

Nachteile der Gesetzlichen Krankenversicherung:

  • Die Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung können nicht individuell festgelegt werden, sondern sind auf die sogenannten Regelleistungen beschränkt.
  • Anders als in der privaten Krankenversicherung können Leistungen in der Gesetzlichen Krankenkassen gestrichen werden und fallen somit weg.
  • Studenten, Beamte oder gutverdienende Angestellte zahlen in der Regel weniger in der privaten Krankenversicherung.
  • Studenten können sich in günstigen Studententarifen versichern, Beamte profitieren von der Beihilfe und gutverdienende Angestellte zahlen in der PKV meist weniger als den Maximalbetrag der GKV.