Mental Health im Job – Reden wir genug darüber?

In der heutigen Arbeitswelt ist mentale Gesundheit wichtiger denn je, doch wird genug darüber gesprochen? In unserem Blogbeitrag beleuchten wir, warum ein offener Dialog über psychische Belastungen am Arbeitsplatz entscheidend für das Wohlbefinden und die Produktivität ist.

Stress, Überstunden, ständige Erreichbarkeit – für viele Menschen gehört das zum Alltag. Wir hetzen von Meeting zu Meeting, beantworten E-Mails nach Feierabend und fühlen uns schlecht, wenn wir einfach mal abschalten. In einer Arbeitswelt, die oft Leistung über alles stellt, bleibt eines viel zu häufig auf der Strecke: unsere psychische Gesundheit. Und obwohl Mental Health in den letzten Jahren sichtbarer geworden ist, bleibt die Frage: Reden wir wirklich genug darüber?

Es gibt Unternehmen, die stolz auf ihre „Feel Good“-Kultur sind, auf Yoga-Angebote in der Mittagspause oder auf anonyme Coaching-Programme. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, keine Frage. Aber das Thema ist tiefer. Es geht nicht nur um ein gutes Angebot, sondern um echte Offenheit, um eine Kultur, in der man sagen kann: „Mir geht’s gerade nicht gut“ – ohne Angst, als schwach oder unprofessionell abgestempelt zu werden.

Psychische Belastung zeigt sich nicht immer laut. Sie schleicht sich ein – in Form von Schlafproblemen, innerer Unruhe oder dem Gefühl, nie genug zu leisten. Und viel zu oft machen wir einfach weiter, lächeln und funktionieren. Denn Schwäche zu zeigen, passt nicht in ein System, das Produktivität feiert und Pausen als Luxus versteht. Doch genau das ist das Problem: Wenn wir im Job nicht über mentale Gesundheit sprechen können, riskieren wir, dass Menschen leise daran zerbrechen.

Was es braucht, ist ein Wandel – nicht nur in der Kommunikation, sondern auch im Denken. Führungskräfte müssen nicht Psychologen werden, aber sie sollten lernen, achtsam hinzuhören und Signale ernst zu nehmen. Teams brauchen Räume, in denen man offen über Belastungen sprechen kann, ohne dass sofort die Alarmglocken schrillen. Und wir selbst? Wir müssen lernen, unsere Grenzen zu erkennen und sie zu respektieren – bei uns und bei anderen.

Es geht nicht darum, Arbeit zu einem Wohlfühl-Ort zu machen, an dem immer alles leicht ist. Es geht darum, einen ehrlichen Umgang mit der Realität zu finden. Jeder Mensch hat Phasen, in denen er oder sie struggelt – das ist menschlich. Und wenn wir anfangen, genau das auch im Job auszusprechen, machen wir einen riesigen Schritt: weg vom Tabu, hin zu echter Verbindung.

Denn am Ende ist mentale Gesundheit kein „Privatproblem“. Sie betrifft uns alle – und sie gehört mitten ins Arbeitsleben. Nicht nur als Kampagne, nicht nur als Checkbox, sondern als echtes Thema. Reden wir genug darüber? Wahrscheinlich noch nicht. Aber wir können anfangen – heute.


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