Während immer mehr Väter in Elternzeit gehen und sich intensiver an der Fürsorge der Kinder beteiligen, gibt es nach wie vor eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Eine Mehrheit der Väter wünscht sich mehr Zeit für die Familie und würde gern weniger Zeit mit dem Beruf verbringen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für das persönliche Wohlbefinden auch von Vätern nach eigenem Bekunden von großer Bedeutung.
Die Beweggründe für die Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter sind vielfältig. Vor allem werden familiäre Motive als „sehr wichtig“ für die Entscheidung zugunsten der väterlichen Elternzeit eingestuft. Darüber hinaus nehmen Väter Elternzeit, um ihre Partnerin in der Familienphase zu entlasten und/oder sie bei der Wiederaufnahme ihrer Erwerbstätigkeit zu unterstützen. Viele Väter berichten auch, dass sie die Vater-Kind-Beziehung frühzeitig stärken und die Rolle eines gleichwertigen Elternteils neben der Mutter einnehmen möchten. Den Kindern ist bewusst, dass die verstärkte Anwesenheit ihrer Väter zu Hause eher ungewöhnlich ist. Sie wissen, dass es der gesellschaftlichen Normalität entspricht, wenn Väter länger arbeiten als Mütter und dass ihre Familie ein anderes Modell praktiziert, das ihnen besondere Vorteile verschafft: nämlich den intensiveren Kontakt zu ihren Vätern. Dieser Vorteil, auch mit dem Vater unter der Woche Zeit verbringen zu können, wird ganz besonders häufig formuliert. Zentraler Beweggrund für eine partnerschaftliche Erwerbskonstellation der Eltern ist der Wunsch danach, gleichermaßen für das Kind im Alltag da zu sein, sein Aufwachsen zu begleiten und eine enge Beziehung zu ihm zu entwickeln, gleichzeitig, aber auch berufstätig zu sein.
Betrachtet man die Entwicklung der von Vätern beantragten Elterngeldmonate zeigt sich, immer mehr Väter entscheiden sich dafür, das Elterngeld länger zu nutzen. Für die Mindestbezugszeit von zwei Monaten entscheiden sich nur noch 58,1 Prozent der männlichen Elterngeldbeziehenden, während 41,9 Prozent sich für eine längere Nutzung entscheiden. Die Nutzung von Elterngeldmonaten führt bei der Mehrheit der Väter zu keinen langfristigen negativen Folgen im Beruf; dies gilt insbesondere für die mehrheitlich in Anspruch genommene zweimonatige Elternzeit durch Väter. Aber auch bei einer längeren Phase der Elterngeld-nutzung sind die Auswirkungen meist temporärer Art. Statt eines Karriereendes lässt sich eher ein „befristeter Karriereknick“ beobachten.
Auch Unternehmen profitieren davon, wenn sie auch Vätern Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf machen. Neben den Vorteilen bei der Mitarbeitergewinnung können Unternehmen durch familienbewusste Personalpolitik auch Vorteile bei der Mitarbeiterbindung realisieren. Daraus folgt, dass Arbeitgeber, die durch betriebliche Familienpolitik zur Lösung der Vereinbarkeitsfrage ihrer männlichen Beschäftigten beitragen, von einer hohen Mitarbeiterzufriedenheit, geringen Fehlzeiten und letztlich einer höheren Produktivität ihrer Belegschaft profitieren. Darüber hinaus profitieren Arbeitgeber von einem verstärkten familiären Engagement der männlichen Beschäftigten, weil dies den Weg für eine erhöhte Erwerbstätigkeit der Mütter ebnet. Für Väter spielen die Führungs- und Unternehmenskultur ihres Arbeitgebers ebenso wie staatliche Anreize eine entscheidende Rolle bei ihren Arbeitszeit- und Elternzeitentscheidungen. Zentral sind flexible und verlässliche Arbeitszeitmodelle. Sie können Elemente betrieblicher lebensphasenorientierter Arbeitszeitvereinbarungen sein und Flexibilität, aber auch Verlässlichkeit und Sicherheit für beide Seiten schaffen.
Besonders auch die Väter bei Triconnect werden von Seiten der Geschäftsführung bestärkt und ermuntert in Elternzeit zu gehen. In vertrauensvollen und ermutigenden Gesprächen wird hier der individuelle Bedarf besprochen und einem das Gefühl vermittelt den Rücken gestärkt zu bekommen.