Eine gute Stellenausschreibung ist nicht mal schnell erstellt. Schließlich gibt es mehrere Fallen, in die man bei der Erstellung tappen kann. Welche Sie auf jeden Fall vermeiden sollten, das erfahren Sie in diesen 10 Tipps der Stellenausschreibung.
1) Du sollst den Job-Titel nicht verkomplizieren
Versetzen Sie sich bei der Wahl Ihres Job-Titels in Ihre Zielgruppe: Welche Job-Titel tragen Talente, die für diese Stelle infrage kommen? Welche Stellenbezeichnungen sind auf Job-Plattformen für diesen Tätigkeitsbereich typisch? Und was sagt Google Trends?
2) Du sollst den ersten Satz mit Bedacht wählen
“Unser Team sucht Verstärkung.” Ach ja? Langweilig. Ein bisschen mehr Kreativität ist gefragt.
Tatsächlich entscheidet sich auf den ersten “Wörtern” Ihrer Stellenausschreibung, ob sich ein Talent tiefergehend mit Ihrem Angebot beschäftigen möchte. Erzeugen Sie Interesse und zeigen Sie schnell auf, warum Ihr Angebot eine spannende Möglichkeit darstellt!
3) Du sollst keine Superheld·innen suchen
Junior·in mit 9 Jahren Erfahrung? Office-Manager·in mit Japanisch-Kenntnissen? Das wird nichts. Garantiert.
Bei der Definition der Anforderungen für Ihre gesuchte Position geht es natürlich darum, alles abzudecken, was es für die Erfüllung der damit einhergehenden Tätigkeiten braucht. Es geht aber auch ganz besonders darum, ein realistisches Bild zu zeichnen. Ansonsten werden Sie mit Ihrer Suche wenig Erfolg haben.
4) Du sollst das Gehalt nicht verstecken
Wenn die Vergütung unsichtbar ist, bleiben die Bewerbungen es auch. Eine Gehaltsspanne hilft allen weiter.
Eine Gehaltsangabe wünschen sich fast 9 von 10 Job-Suchenden heute auf der Stellenanzeige. Und sie ist nicht nur für Arbeitnehmer/Innen von Vorteil – auch Sie als Unternehmen können von der Vorselektion profitieren. So erhalten Sie keine Bewerbungen von Personen, die komplett andere Gehaltsvorstellungen haben.
5) Du sollst deine Zielgruppe kennen
Ein Marketing-Job, der klingt wie ein Animateur-Posten? Oder Buchhaltung mit Filmstar-Ansprache? Passt nicht.
Eine fundierte Zielgruppen-Analyse legt den Grundstein für einen erfolgreichen Stellenbesetzungsprozess. Entscheidend ist immer ein gutes Verständnis, wie Ihre Zielgruppe tickt.
6) Du sollst keine Romane schreiben
Keiner liest gerne endlose Romane in einer Job-Anzeige. Stattdessen: Absätze und Bullet Points.
Dieses Gebot hat eigentlich sogar zwei Dimensionen: Da wäre einerseits natürlich die Länge – niemand möchte hier einen überbordend langen Text lesen müssen. Andererseits geht es aber auch um die Struktur Ihrer Anzeige. Verwenden Sie Bullet-Points für Anforderungen & Aufgaben. Nutzen Sie Icons für die Benefits, die Sie zu bieten haben. Kurzum: Machen Sie Ihre Anzeige einfach konsumierbar.
7) Du sollst Benefits konkret benennen
“Attraktive Zusatzleistungen” – und was heißt das? Home-Office? Fortbildung? Gratis-Getränke?
Was haben Sie wirklich zu bieten? Und womit heben Sie sich im idealen Fall sogar von vergleichbaren Unternehmen in Ihrem Einzugsgebiet ab. Benefits sind einer der besten Möglichkeiten, um einen Job attraktiv darzustellen. Lassen Sie diesen Effekt nicht durch unspezifische Phrasen verpuffen.
8) Du sollst Aufgaben benennen
“Der Job beinhaltet spannende Projekte”, – und was genau bedeutet das?
Eine Stellenanzeige erfüllt natürlich vor allem einen Zweck: Eine offene Position vorzustellen. Dass die Aufgaben dabei eine essenzielle Rolle einnehmen, liegt auf der Hand. Umso wichtiger ist es, dass Sie die wichtigsten Aufgaben herauspicken, und klar benennen. Es gibt nichts Schlimmeres als Job-Anzeigen, nach denen man nicht wirklich weiß, worum es bei dieser Stelle geht. Wer würde sich darauf bewerben?!
9) Du sollst gendergerecht schreiben
Es ist 2025: Sprache ist inklusiv oder abschreckend – und Sternchen sind sowas von in!
Kurz und knapp: Sie sind durch das AGG (Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz) dazu verpflichtet, inklusive Stellenanzeigen zu formulieren. Aber auch darüber hinaus gibt es viele triftige Gründe für Gendern & Co: Sie präsentieren sich als moderner Arbeitgeber, sprechen mit Ihrer Anzeige alle an und vergrößern damit Ihre Zielgruppe. Das wirkt sich positiv auf Ihren Recruiting-Erfolg aus.
10) Du sollst dem Bullshit-Bingo widerstehen
“Flache Hierarchien” und “dynamisch-innovative Umfelder” – wir wissen alle, wie schnell diese Floskeln in der Praxis verpuffen. Entweder konkret werden oder ganz lassen.
Das letzte Gebot wirkt auf nahezu sämtliche Gebote, die wir in diesem Beitrag bereits angeführt haben: Goodbye, Bullshit. Von den Aufgaben über die Benefits bis hin zur Wahl des Job-Titels – weniger ist meistens mehr. Sprechen Sie Tacheles, und vermeiden Sie leere Worthülsen.